§ 444 HGB Wirkung des Ladescheins. Legitimation

§ 444 Abs. 1 Satz 1 HGB

(1) Der Ladeschein begründet die Vermutung, dass der Frachtführer das Gut so übernommen hat, wie es im Ladeschein beschrieben ist; § 409 Absatz 2 und 3 Satz 1 gilt entsprechend.

§ 444 Abs. 2 Satz 1 HGB

(2) ¹Gegenüber einem im Ladeschein benannten Empfänger, an den der Ladeschein begeben wurde, kann der Frachtführer die Vermutung nach Absatz 1 nicht widerlegen, es sei denn, dem Empfänger war im Zeitpunkt der Begebung des Ladescheins bekannt oder infolge grober Fahrlässigkeit unbekannt, dass die Angaben im Ladeschein unrichtig sind.

§ 444 Abs. 2 Satz 2 HGB

²Gleiches gilt gegenüber einem Dritten, dem der Ladeschein übertragen wurde.

§ 444 Abs. 2 Satz 3 HGB

³Die Sätze 1 und 2 gelten nicht, wenn der aus dem Ladeschein Berechtigte den ausführenden Frachtführer nach § 437 in Anspruch nimmt und der Ladeschein weder vom ausführenden Frachtführer noch von einem für ihn zur Zeichnung von Ladescheinen Befugten ausgestellt wurde.

§ 444 Abs. 3 Satz 1 HGB

(3) ¹Die im Ladeschein verbrieften frachtvertraglichen Ansprüche können nur von dem aus dem Ladeschein Berechtigten geltend gemacht werden.

§ 444 Abs. 3 Satz 2 HGB

²Zugunsten des legitimierten Besitzers des Ladescheins wird vermutet, dass er der aus dem Ladeschein Berechtigte ist.

§ 444 Abs. 3 Satz 3 HGB

³Legitimierter Besitzer des Ladescheins ist, wer einen Ladeschein besitzt, der

§ 444 Abs. 3 Satz 3 Nr. 1 HGB

auf den Inhaber lautet,

§ 444 Abs. 3 Satz 3 Nr. 2 HGB

an Order lautet und den Besitzer als Empfänger benennt oder durch eine ununterbrochene Reihe von Indossamenten ausweist oder

§ 444 Abs. 3 Satz 3 Nr. 3 HGB

auf den Namen des Besitzers lautet.